Interessante Museen in Berlin

Wer Berlin besucht oder hier lebt, kommt an ihnen kaum vorbei. Mehr als 170 Museen hat unsere Stadt und auch wenn es sich flos­kel­haft anhört: Da ist wirk­lich für jeden etwas dabei.
Ein Groß­teil davon sind natür­lich Kunst­mu­seen. Alte Kunst, Gegen­warts­kunst, spezi­elle Kunst. Dane­ben gibt es aber auch viele sehr einzig­ar­tige Ausstel­lun­gen, die man oft nur hier findet. Einige davon möchte ich hier auflis­ten.

Thema: Berliner Geschichte

Berlin erzählt aufgrund der spezi­el­len Geschichte auch spezi­elle Geschich­ten. Die Basics findet man im Märki­schen Museum. Wie sich die Stadt in den vergan­ge­nen 800 Jahren entwi­ckelt hat, ist hier gut nach­zu­voll­zie­hen. Glei­ches Thema, aber nicht weni­ger inter­es­sant, ist die Story of Berlin am Kudamm in Char­lot­ten­burg (derzeit wegen Umbau geschlos­sen).

Weiter mit den beson­de­ren Zeit­ab­schnit­ten. Die Topo­gra­phie des Terrors behan­delt die Nazi-Zeit und den Holo­caust, dies an authen­ti­scher Stelle am eins­ti­gen Sitz der Gestapo in Kreuz­berg. Paral­lel dazu kann man auch die Ausstel­lung unter dem Holo­caust-Mahn­mal besu­chen, nur wenige hundert Meter entfernt. In Zehlen­dorf bietet sich zusätz­lich ein Besuch im Haus der Wann­see-Konfe­renz an.

Nach dem Faschis­mus kam die Nach­kriegs­zeit. Hier hat das Alli­ier­ten-Museum in Zehlen­dorf eini­ges zu erzäh­len, immer­hin hatten die Amis und Sowjets, Briten und Fran­zo­sen 45 Jahre lang die Ober­herr­schaft in unse­rer Stadt. In diese Reihe gehört auch das Deutsch-Russi­sche Museum in Karls­horst. Auch dies an histo­ri­schem Ort, in diesem Gebäude wurde am 8. Mai 1945 die Kapi­tu­la­ti­ons­ur­kunde unter­schrie­ben, mit der in Europa der Krieg vorbei war.
Weni­ger poli­tisch ist das private DDR-Museum in Mitte, in dem vor allem der Alltag der Ostdeut­schen beleuch­tet wird. Nicht weit entfernt: Das Trabi-Museum an der eins­ti­gen Grenze zwischen Mitte und Kreuz­berg sowie das DDR-Motor­rad-Museum am Alex­an­der­platz.
Am Check­point Char­lie steht eines der belieb­tes­ten Ausstel­lun­gen der Stadt: Im Mauer­mu­seum werden vor allem Fluch­ten von Ost nach West vorge­stellt, mit vielen Geschich­ten und origi­na­len Flucht­fahr­zeu­gen. Mit der Grenze befasst sich auch die Ausstel­lung im Tränen­pa­last am Bahn­hof Fried­rich­straße. Das kleine Museum wirft einen in alte Gefühle zurück, wenn man früher selbst mal durch diesen Grenz­über­gang musste.

Es gab auch die Staats­si­cher­heit. Gleich zwei Orte befas­sen sich mit dem Geheim­dienst der DDR. Das Stasi-Museum befin­det sich direkt in der eins­ti­gen Höhle des Löwen, in der Zentrale der Staats­si­cher­heit in Lich­ten­berg. Hier lernt man viel über die Geschichte der Stasi, sieht zahl­rei­che Expo­nate und erfährt auch eini­ges über die Aufar­bei­tung nach dem Ende der DDR. Wer mehr wissen will, kann danach noch die Gedenk­stätte Hohen­schön­hau­sen besu­chen. Der eins­tige Stasi-Knast ist eine sinn­volle Ergän­zung zum Museum.
Noch nicht lange gibt es das private Spio­na­ge­mu­seum am Leip­zi­ger Platz, das nicht nur die Stasi beleuch­tet, sondern das Geheim­dienst­ge­werbe insge­samt.

Thema: Alltag

Wer keine Hoch­kul­tur oder geschicht­li­che Ausstel­lun­gen möchte, kann sich auch andere, sehr spezi­elle Museen besu­chen. Zwei von ihnen gibt es nicht mehr, das Hunde­mu­seum sowie das Beate-Uhse-Museum wurden leider geschlos­sen.
Den Alltag, jeden­falls einige Aspekte daraus, behan­delt das Museum der Dinge in Kreuz­berg. Was sich zuerst wenig spek­ta­ku­lär anhört, ist aber durch­aus inter­es­sant, wenn man Hunderte von Haus­halts­ge­rä­ten, Werbe­schil­der oder Einrich­tungs­ge­gen­stän­den aus den vergan­ge­nen Jahr­zehn­ten wieder­erkennt.
Zum Alltag gehö­ren für viele auch Spiele am Rech­ner. Ein eige­nes Compu­ter­spiele­mu­seum findet man in Fried­richs­hain. Dort werden mehrere Jahre Entwick­lungs­ge­schichte dieser Spiele beleuch­tet. Und man kann endlich mal wieder Pac Man spie­len.

Unter­hal­tung ande­rer Art boten die US-Rocker Ramo­nes. Fans der vor zwan­zig Jahren aufge­lös­ten Band grün­de­ten das Ramo­nes-Museum in Mitte, das rund 300 Expo­nate zeigt.
Manche stehen ja auf den Genuss von Canna­bis. Das Hanf­mu­seum im Niko­lai­vier­tel zeigt die vielen Möglich­kei­ten auf, die das Mate­rial über’s Rauchen hinaus noch bietet.
Wen es eher in die Natur zieht, ist beim Bota­ni­schen Museum in Dahlem und dem Natur­kun­de­mu­seum in Mitte rich­tig. Beide bieten sehr tiefe Einbli­cke in die Welt der Pflan­zen und Tiere. Letz­te­res sogar sehr weit zurück: Im Natur­kun­de­mu­seum steht ein origi­nal Dino­sau­rier-Skelett.

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2 Kommentare

  1. Schöne Zusam­men­stel­lung, für den nächs­ten Besuch in der Stadt suche ich mir was passen­des aus. Ich würde noch das Design-Panop­ti­kum empfeh­len, auch wenn es eher eine Art Kurio­si­tä­ten­ka­bi­nett ist. Beim Museum der Dinge stimmt die Verlin­kung nicht.

    • Danke für den Hinweis, der Link ist korri­iert. Beachte bitte, dass die “Story of Berlin” ab dem 1. Dezem­ber vorüber­ge­hend geschlos­sen ist.

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