Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit vor dem Tod statt Paradies danach

In seinem Arti­kel “Rous­seau und Kant statt Moham­med” in Philo­so­phia peren­nis geht David Berger davon aus, dass “jede Gesell­schaft 1. konser­va­tive, 2. libe­rale und 3. auch soziale Züge braucht”, und unter­sucht, was das derzeit bedeu­tet.

Man kann auch eine andere Eintei­lung und einen philo­so­phi­schen Text von 1904 als Ausgangs­punkt verwen­den. Unser Philo­soph* erklärt, dass voll­kom­mene Frei­heit im Denken, im geis­ti­gen Austausch, in Wissen­schaft, Kunst und Kultur herr­schen sollte, Gleich­heit vor dem Gesetz und Brüder­lich­keit in der Wirt­schaft. Wir begin­nen mit letz­te­rer und führen die Gedan­ken von 1904 weiter in die heutige Zeit.

Brüder­lich­keit

Derzeit werden die Reichen immer reicher und unge­bil­de­ter, die Armen immer ärmer und unge­bil­de­ter, und die bürger­li­che Mittel­schicht sieht ihre Erspar­nisse verdamp­fen und das Bildungs­sys­tem lang­sam unter­ge­hen. Noch vor einer Gene­ra­tion lehrte die Wirt­schafts­wis­sen­schaft, dass das Ziel einer Firma oder Orga­ni­sa­tion eigent­lich ist, bestehen zu blei­ben und den Mitar­bei­tern ein gutes Auskom­men zu ermög­li­chen. Aufgabe des Staa­tes war es, Bedin­gun­gen zu schaf­fen, dass der Gewinn einer Firma auch der ihrer Part­ner und Mitar­bei­ter ist und man gemein­sam zu Wohl­stand kommt. Stich­wort “soziale Markt­wirt­schaft”. Dieses Ideal ist heute nahezu verges­sen und wird von zwei Seiten bedroht.

Zum einen von “den Finanz­märk­ten” und der neoli­be­ra­len Wirt­schafts­phi­lo­so­phie, an die unsere Poli­ti­ker beinahe reli­giös glau­ben. Da werden ganze Firmen von Hedge­fonds gekauft, damit man die Arbei­ter auf die Straße setzen kann, da werden ganze Länder ins Unglück gebracht, und Poli­tik und Medien glau­ben merk­wür­di­ger­weise, dass das gut wäre, weil “die Märkte” im Prin­zip etwas Gutes seien.

Zum ande­ren seit länge­rem von der Mafia und neuer­dings in deut­schen Städ­ten von gewis­sen arabi­schen Fami­li­en­clans, die den deut­schen Rechts­staat verach­ten, Poli­zis­ten und Rich­ter bespu­cken und bedro­hen und immer offe­ner eine ille­gale Wirt­schaft zur Blüte brin­gen, in der “Brüder­lich­keit” nur für die eige­nen Verwand­ten gilt und man alle ande­ren verach­ten, ja, vernich­ten darf. Busch­kow­sky beschrieb in “Neukölln ist über­all”, unter welcher Bedro­hung Staat und Bildungs­sys­tem durch diese Menschen aus einer ande­ren Kultur stehen. Aber sie genie­ßen merk­wür­di­ger­weise den Schutz fast aller Parteien und den Schutz all derer, die hohe Ideale vor sich hertra­gen. Es sind ja Moslems, und der Islam darf im Prin­zip nichts Schlech­tes sein. Wer etwas gegen diese Verbre­cher sagt oder unter­neh­men will, wird schnell als “isla­mo­phob” hinge­stellt und selbst zum Sünden­bock gemacht. Geset­zes­treue, gut inte­grierte Moslems führen sich kollek­tiv belei­digt oder “unter Gene­ral­ver­dacht gestellt” und tragen so zur Verwir­rung bei. Statt das Verbre­chen und die verbre­che­ri­schen Struk­tu­ren anzu­pa­cken, erge­hen sich Poli­tik und Medien in sinn­lo­sen Debat­ten über den Islam, “Gutmen­schen”, Reli­gi­ons­frei­heit, “Angst­bür­ger”, Diskri­mi­nie­rung und “Isla­mo­pho­bie”. Evidente Tatschen darf man inzwi­schen gar nicht mehr benen­nen; das hat selbst Sarah Wagen­knecht erfah­ren müssen.

Gleich­heit

Natür­lich sind nicht alle Menschen gleich. Darum erklärt unser Philo­soph der vori­gen Jahr­hun­dert­wende, dass “Gleich­heit” Gleich­heit vor dem Gesetz bedeu­ten müsse. Eine der wich­tigs­ten Aufga­ben des Staa­tes ist es, ein Geset­zes­sys­tem zu pfle­gen, das diese Gleich­heit sicher­stellt und ein brüder­li­ches Wirt­schafts­sys­tem, nennen wir es ruhig soziale Markt­wirt­schaft, blühen lässt. Die Gleich­heit vor dem Gesetz wird eben­falls von zwei Seiten bedroht.

Zum einen vom welt­wei­ten Wirt­schafts­sys­tem, das die Staa­ten dazu bringt, immer mehr Gesetze zu erlas­sen, vor denen eben nicht alle Menschen gleich sind. Wer Geld hat, kann sich ganz legal Rechte kaufen, ohne selbst etwas geschaf­fen zu haben: Rechte an Saat­gut, Musik, Medi­ka­men­ten, Darle­hen und Seeufern, und so zum eige­nen Nutzen die Preise in die Höhe trei­ben, um noch mehr Rechte zu kaufen. Beispiel: wer ein Haus für seine Fami­lie kauft, muss hohe Steu­ern zahlen; wer eine Firma kauft, um sie zu zerschla­gen und die Arbei­ter auf die Straße zu setzen, erhält Steu­er­erleich­te­rung.

Zum ande­ren wird die Gleich­heit vor dem Gesetz bedroht von einem verque­ren Gedan­ken­ge­bäude um falsch verstan­dene Reli­gi­ons­frei­heit und falsch verstan­de­nes Diskri­mi­nie­rungs­ver­bot. Es wird von den meis­ten Parteien und Medien mehr oder weni­ger unter­stützt. Als Folge führt ein Dikta­tor in unse­rem Land seinen Wahl­kampf, teils ganz offen, teils über von ihm finan­zierte Moscheen. Andere Beispiele: Kindern wird beigebracht, unse­ren Rechts­staat zu verach­ten und Männer, die sich lieben, zusam­men­zu­schla­gen, ja, zu töten. Kein Motor­rad­fah­rer mit seinem Helm auf darf unbe­hel­ligt in einem Einkaufs­zen­trum oder den Räumen einer Bank herum­lau­fen, aber frau­en­ver­ach­tende, unäs­the­ti­sche Voll­ver­schleie­rung genießt den Schutz der Reli­gi­ons­frei­heit. Wer versucht, in unse­rem Land eine Sharia-Geset­zes­sys­tem einzu­füh­ren, erntet bei manchen Verständ­nis, weil das ja “besser zu diesen Menschen passt”. Und auch hier wird, wer dage­gen auftre­ten will der “Isla­mo­pho­bie” bezich­tigt und mund­tot gemacht.

Frei­heit

Auch die geis­tige Frei­heit steht von diesen beiden Seiten unter Druck.

Einer­seits erwer­ben multi­na­tio­nale Konzerne immer mehr Rechte, und sie bestim­men nicht nur die Preise von wissen­schaft­li­chen Zeit­schrif­ten, Musik und Medi­ka­men­ten, sondern sie wissen auch die Verbrei­tung von Schrif­ten und Inter­net­bei­trä­gen zu verhin­dern, die ihnen nicht wohl­ge­fäl­lig sind. Das geschieht alles ganz schlei­chend und ungreif­bar. Jeder Wissen­schaft­ler, jeder Autor auf Suche nach einem Verlag, mancher Blog­ger weiß, was gemeint ist.

Ande­rer­seits bestimmt eine impor­tierte vor-aufklä­re­ri­sche Kultur der Entrüs­tung, des kollek­ti­ven Belei­digt­seins, welche Gedan­ken uner­wünscht sind, und die meis­ten Medien und Parteien gehor­chen. Das geht so weit, dass Regie­run­gen sich für sati­ri­sche Abbil­dun­gen und Beiträge in der Presse und im Fern­se­hen entschul­di­gen. Gedan­ken­frei­heit, die wir seit Fried­rich dem Großen mühsam erwor­ben haben, wird nicht nur von mäch­ti­gen Konzer­nen schlei­chend unter­drückt, sondern auch von unse­ren poli­ti­schen Führern unter­gra­ben.

Frei­heit, Gleich­heit und Brüder­lich­keit stehen seit Länge­rem von der einen Seite so unter Druck, dass wir verlernt haben, sie zu vertei­di­gen und den Ernst der Bedro­hung von der ande­ren Seite wahr­zu­neh­men.

Aber wir haben dieser Bedro­hung ja auch nichts mehr entge­gen­zu­set­zen. Fragen Sie doch mal in Ihrem Bekann­ten­kreis herum, welches die Werte denn sind, die uns in der “christ­lich-jüdi­schen Gesell­schafts­ord­nung” so wert­voll sind. Mancher wird die Antwort schul­dig blei­ben. Wir wissen es selbst nicht mehr, können nicht einmal erklä­ren, was Demo­kra­tie wirk­lich ist oder sein sollte. Wir lassen es in exis­ten­ti­el­len Fragen auf dumpfe Volks­ent­schei­dun­gen mit 51 zu 49 Prozent ankom­men und geben ein jämmer­li­ches Bild ab mit unse­ren Wahl­kämp­fen, unse­rer laxen Haltung gegen­über Geset­zes­ver­stö­ßen und unse­rer Unsi­cher­heit in Grund­satz­fra­gen. Ab und zu “befreien” wir ein Land in Nord­afrika oder Nahost von einem Dikta­tor, lassen die Menschen irge­net­was “demo­kra­tisch” wählen, stat­ten eine oder beide Seiten mit Waffen aus und machen alles damit nur noch schlim­mer.

* Wer dieser Philo­soph war, tut hier nichts zur Sache. Die Nennung seines Namens würde viele Leser verprel­len und den Autor in eine Ecke stel­len, in die er nicht gehört.

print

Zufallstreffer

Weblog

Bezirk Mitte vertreibt Obdachlose

Am Ludwig-Erhard-Ufer gegen­über des Haupt­bahn­hofs sowie nahe der Zoo-Schleuse wurden am Montag mehrere Obdach­­lo­­sen-Camps vom Ordnungs­amt geräumt. Die dort leben­den Menschen hatten sich teil­weise mit Zelten einen Ort einge­rich­tet, der wenigs­tens etwas Schutz vor der […]

Weblog

Das war 2014

Was für ein Jahr! Wieder mal ist es kaum zu glau­ben, was alles passiert ist: Menschen, Tiere, Sensa­tio­nen. Viele Zeit­schrif­ten und Sender machen Jahres­rück­bli­cke. Jedoch nicht erst Ende Dezem­ber, sondern schon lange zuvor. Als die […]

4 Kommentare

  1. Der Beitrag liest sich gar nicht wie von Aro Kuhrt. Ach, jetzt sehe ich’s, er ist von Hanno Wupper. Der verlinkte Arti­kel ist nicht — wie ange­ge­ben — von David Berger. Es ist ein Gast­bei­trag von Jürgen Fritz. Was das “Benen­nen” angeht, so darf man, das wird immer wieder betont, alles sagen hier­zu­lande. Eine Ausnahme gibt es wohl, und zwar, dass man die AfD gewählt hat.

  2. Ich bin mir nicht sicher, wie es heute ist, aber früher, daran kann ich mich erin­nern, war es so, dass man nichts bestä­ti­gen konnte, wovon man keine Kennt­nis hat. Nach­dem ich den Beitrag, den ich bestä­tigt haben soll, gele­sen habe, kann ich nunmehr eine Bestä­ti­gung (nicht “Bestä­to­gung”!) nicht bestä­ti­gen, was vor allem daran liegt, dass zwischen beiden Beiträ­gen kein inhalt­li­cher Zusam­men­hang besteht, und auf Inhalte kommt es bekannt­lich an, zumin­dest war das früher so, was ich hier­mit gerne bestä­tige.

Hier kannst Du kommentieren

Deine Mailadresse ist nicht offen sichtbar.


*