Gefällt mir

Ab und zu fragen mich Leser oder Kolle­gen, ob ich nicht Lust habe, dies und das zu instal­lie­ren. Für Weblogs gibt es ja eine Menge an Erwei­te­run­gen, und auf manchen Seiten tritt der Inhalt schon in den Hinter­grund, weil einem fast nur noch die Spie­le­reien ins Auge fallen.
Dabei sind durch­aus sinn­volle Dinge dabei, wie der “Flattr”-Button, der Lesern die Möglich­keit gibt, dem Betrei­ber einer Website mit einem klei­nen Klick ein paar Groschen oder Euro zukom­men zu lassen. Ich schau mir die gängi­gen Ange­bote auch immer wieder an, wäge ab, manch­mal werden auch welche instal­liert und in einem begrenz­ten Rahmen auspro­biert. Wenn wirk­lich etwas auf die Website über­nom­men wird, kann man das bei “Aktu­ell bei Berlin Street” in der Leiste ganz oben oder unter der Adresse www.berlinstreet.de/1000 nach­le­sen.

Twit­ter
Anfang Novem­ber letz­ten Jahres habe ich bei Twit­ter ein Account eröff­net. Unter www.twitter.com/berlinstreet werden nicht nur die neus­ten Arti­kel gepos­tet, sondern auch mancher­lei andere Kurz­texte, Hinweise auf Arti­kel ande­rer Blogs oder auch Eindrü­cke, die live aus dem Taxi via Handy bei Twit­ter landen.
Da es mitt­ler­weile viele Programme gibt, in die man Twit­ter-Meldun­gen inte­grie­ren kann, halte ich das für eine ganz gute Erwei­te­rung. Nicht nur für Nerds.

Weblog auf dem Handy
Seit eini­gen Wochen ist es außer­dem möglich, Berlin Street auch auf dem Handy zu lesen. Das war ging zwar vorher auch, doch das Layout für die Darstel­lung auf Compu­ter­mo­ni­to­ren ist doch etwas unge­eig­net für kleine Handy-Displays. Ich selber würde Blogs nicht unbe­dingt auf einem Winz­bild­schirm lesen, aber offen­bar gibt es Leute die das tun, denn ich bin mehr­mals deswe­gen gefragt worden. Also — voilá, lest es unter­wegs. Seit Okto­ber wird beim Aufruf der Website über Handy auto­ma­tisch ein spezi­el­les Layout gela­den, das extra für kleine Displays entwi­ckelt wurde. Ohne Spal­ten, ohne Fotos, leicht zu navi­gie­ren.

Gefällt mir. Nicht.
Anders sieht es aus mit dem klei­nen Button “Gefällt mir”, der unter den Arti­keln vieler Weblogs zu finden ist. Wer hier drauf­klickt, sendet damit eine Nach­richt an den Commu­ni­ty­be­trei­ber Face­book. Die Zustim­mung zu dem Arti­kel ist dabei nur ein Teil der Daten, die versandt werden. Der Besu­cher verschickt auch gleich noch Infor­ma­tio­nen über zahl­rei­che Einstel­lun­gen, die er an seinem eige­nen Compu­ter vorge­nom­men hat. Außer­dem die Verbin­dung-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer. Wenn er selber Mitglied bei Face­book ist (was bei knapp 10 Millio­nen Nutzern in Deutsch­land nicht ganz unwahr­schein­lich ist), sind alle Infor­ma­tio­nen sogar genau der eige­nen Person zuzu­ord­nen. Und nicht nur die. Face­book verknüpft auch die Infor­ma­tio­nen zwischen Mitglie­dern und den Websites, die den Button einbin­den. Wer bei Face­book sein Adress­buch nutzt, outet damit seine Kontakte. Das können bei Firmen oder Verei­nen gleich mal ein paar hundert sein. Etli­che Inter­net­nut­zer haben sich schon gewun­dert, wieso sie plötz­lich Mails von Face­book bekom­men, obwohl sie dort nie ange­mel­det waren. Da immer mehr Websei­ten den “Gefällt mir”-Button einge­bin­den, ist es für Face­book so ein Leich­tes, alle besuch­ten Seiten einer Person zuzu­ord­nen und ein umfas­sen­des Profil zu erstel­len, inklu­sive Kontakt-Mail­adresse. Und weil dies sogar funk­tio­nie­ren kann wenn der Besu­cher den Button gar nicht anklickt, hat er prak­tisch keine Möglich­keit, sich gegen diese Spei­che­rung seiner Daten zu wehren. Aus diesem Grund wird das bei Berlin Street nicht einge­setzt.
Noch mehr Infos darüber gibt es hier.

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Zufallstreffer

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Kein Abschluss unter dieser Nummer

Ich habe heute Post bekom­men. Vom Arbeits­amt. Sie haben mir ein Stel­len­an­ge­bot zuge­schickt, als Pres­se­spre­cher bei der AfD im Bundes­tag. Nicht für die ganze Partei, nur als Spre­cher der Abge­ord­ne­ten Verena Hart­mann. Warum sie ausge­rech­net […]

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Armes Deutschland

Eine Botschaft von Rayk Anders an alle “Patrio­ten” und Möch­­te­­gern-Nazis, bei Face­book und auch im realen Leben. Akti­vie­ren Sie Java­Script um das Video zu sehen.https://www.youtube.com/watch?v=H6avaJVY_tk

6 Kommentare

  1. Hallo,

    mal abge­se­hen von den daten­recht­li­chen Proble­men und den massi­ven Wirt­schafts­in­ter­es­sen die im Vorder­grund stehen, frage ich mich ernst­haft was dieser Blöd­sinn mit “Gefällt mir…” eigend­lich soll, es hat nicht wirk­lich einen Wert. Wenn mir etwas gefällt wie in diesem Fall Berlin Street, dann schaue ich halt immer wieder vorbei und tausche mich aus (was ich leider viel zu selten tue) dieses Gefällt mir… erin­nert mich an eine Horde Klein­kin­der in der Spiel­wa­ren­ab­tei­lung, ohne Nach­den­ken, was bei den Kids ja auch völlig in Ordnung geht, schreien die bei jedem zwei­ten Spiel­zeug: “Will ich haben…” genauso läufts bei Face­book.
    Das ist einfach nur ein weite­res Spiel­zeug für die dumpfe Masse, ohne Nach­den­ken machen da mal “alle” mit, Kriti­ker werden als ewige Nörg­ler und Dage­gen­pes­si­mis­ten beschimpft und am Ende sind alle ganz fassungs­los wenn es zu Daten­pan­nen kommt.

    Es ging ohne und es wird auch in Zukunft ohne gehen, mir gefällts… auch so.

    Klaus

  2. @Klaus
    Da kann ich nur zustim­men.
    Den eigent­li­chen Sinn, aus uns den gläser­nen Bürger zu machen, den wird sowieso keines dieser Unter­neh­men zuge­ben können/wollen.

    Ich könnte evtl. noch mit einer wirk­lich anony­men Erfas­sung meiner Daten leben. Nur wer bitte­schön garan­tiert das? Ganz zu schwei­gen von einer Kontrolle.

    Ich finde es gut das sich hier inzwi­schen ein Umden­ken auch bei jungen Menschen zeigt. Zumin­dest entnehme ich das meinen Gesprä­chen mit Ihnen und auch diver­sen Beiträ­gen sowohl in den Medien als auch im Web.

    Man sollte eigent­lich immer darüber nach­den­ken was man in die Öffent­lich­keit stellt und dabei immer beden­ken…

    “Das WWW vergisst nie!”

    Gruß aus Fran­ken

    Ortwin

  3. Hübsche Stel­lung­nahme zu dem Gefällt mir Button. Gefällt mir auch nicht so gut. Macht Face­book also mitt­ler­weile schon Google Konku­renz im Daten­sam­meln *g*

  4. Face­book scheint als Daten­samm­ler und Daten­ver­wer­ter und viel­leicht auch Daten­händ­ler bekannt zu sein, selbst jemand der sich mit den Inter­net­ge­pflo­gen­hei­ten und “-Gefah­ren” nicht so auskennt (so wie ich) kann mit wenig Aufwand heraus­fin­den, dass es über Face­book (und ähnli­che Anbie­ter) nicht nur gutes zu erfah­ren gibt. Es erschreckt mich, dass so viele (und nicht nur junge) Menschen einfach mitma­chen, weil “alle” Freunde ja auch dabei sind. Ohne zu versu­chen sich vorher ein eige­nes Bild zu machen.

  5. Ich könnte mir vorstel­len, dass das Thema noch nicht wirk­lich durch ist, nein die Entschei­dung ist rich­tig, sie ist gut, sie muß aber auch vertei­digt werden, den die Wellen schla­gen gegen die Plan­ken der Schiffe und Inseln der die sich nicht verwe­ten lassen wollen.

    Der Tages­spie­gel als Steig­bü­gel­hal­ter für Zucker­bergs face­book:

    nun sicher­lich kein Fach­blatt für digi­tale Medien, sondern nur eine durch­schnitt­li­che Tages­zei­tung hat am 2.6.2011 dann auch die Pres­se­mit­tei­lung in einen Arti­kel verwan­delt, natür­lich völlig neutral um der beab­sich­tig­ten Wirkung der Pres­se­mel­dung nicht im Weg zu stehen, kleien Details lies man in der Blei­wüste einflie­sen, die Quan­ti­tät der Anmel­dun­gen im Monat, da das dann ne n genz einfa­che Rech­nung ist, sind es nicht nur 20 Millio­nen, nein die zahl dürfte deut­lich höher liegen.….

    Frau Sonja Pohl­mann schon länger beim Tages­spie­gel durfte hier die erste Werbe­bot­schaft für Face­book verfas­sen.

    http://www.tagesspiegel.de/medien/die-20-millionen-marke/4247068.html

    Nun hat der Tages­spie­gel Leser die nicht nur etwas weiter denken, nein die sich erlau­ben Dinge nicht als fakten hin zu nehmen, nein die es wagen die Dinge die ihnen als Fakten verkauft werden zu hinter­fra­gen, nicht jeder Kommantar schaft es beim Tages­spie­gel bis zur Veröf­fent­li­chung, selbst eine Mail an die Redak­tion bewirkte nicht etwa einen kriti­schen umgang mit meiner Bemer­kun­gen, nein nun kam die Keule gleich von fast ganz oben, der Leiter des Ressourt Medien Herr Dr. Joachim Huber erklärt nun dem Fußvolk wo die Reise hin geht und fordert:

    Gebt Face­book den Frie­dens­no­bel­preis!

    http://www.tagesspiegel.de/meinung/gebt-facebook-den-friedensnobelpreis/4247328.html

    Was hier an den Haaren herbei gezo­gen wird hat mich dazu bewo­gen meinen Account beim Tages­spie­gel entfer­nen zu lassen, meine weni­gen Mäuse zusam­men zu krat­zen, diese bei Duss­mann in Lite­ra­tur zu verwan­deln und zwei Bücher persön­lich für Herrn Dr. Joachim Huber am Empfang zu hinter­le­gen. Es sind aller­dings nicht die aktu­el­len Bücher zum Thema, nein alte fast uralte Schin­ken, da ich hier keine Werbung machen möchte, gebe ich die Titel nur auf Nach­frage heraus.

    Nun aber zu den Begrün­dun­gen, die auch mich rest­los über­zeu­gen und die in der Konse­quenz zu einer völlig neuen Inter­pre­ta­tion der Geschichte führen, die Frage die sich mir stellt ist, wie hat Geschichte bisher statt finden können?

    Zitate:

    “Gut so. Face­book und seine Teil­neh­mer huldi­gen dem Indi­vi­dua­lis­mus; das lässt Regime erodie­ren, schüt­telt Auto­ri­tä­ten, dezen­tra­li­siert Macht. ”

    etwas später:

    “Klar, immer wieder gibt es Probleme mit dem Daten­schutz, kommen Befürch­tun­gen auf, dass Daten miss­braucht, kommer­zia­li­siert bluti­gen wie unblu­ti­gen Revo­lu­tio­nen und gesell­schaft­li­che Umbrü­che­wer­den, dass man das Opfer von den Zucker­bergs in Palo Alto wird.”

    Den Rest des Arti­kels möge jeder selber lesen, ich streite auch nicht ab, dass moderne Kommu­ni­ka­ti­ons­struk­tu­ren die Möglich­kei­ten und die Formen von gesell­schaft­li­chen Verän­de­run­gen verän­dern, aber all die bishe­ri­gen Revo­lu­tio­nen und gesell­schaft­li­chen Umbrü­che, wie konn­ten die statt­fin­den, das frage ich mich nun enst­haft, nun darf Herr Dr. Joachim Huber erst mal zwei Bände Philo­so­phie studie­ren, andere mögen sich als Kommen­ta­to­ren um die Lobhul­di­gun­gen des face­book-Steig­bü­gel­hal­ter betä­ti­gen.

    Ich möchte aber nicht unter­schla­gen, dass auf ganz seichte Art dem Thema der Wind aus den Segeln genom­men wird:

    Ich habe verstan­den von Mathias Kalle:

    http://www.tagesspiegel.de/meinung/der-facebook-kalle-ist-ein-anderer-/4249858.html

    Ich erlaube mir Posi­tion zu bezie­hen, nicht Posi­tion zu bezie­hen hat zu oft fatale Folgen gehabt, dass die wirt­schaft­li­che Verwer­tung des Menschen zu bestimm­ten Zeiten zu unfass­bar großen Leichen­ber­gen führte lag nur daran, dass die Verur­sa­cher noch nicht auf der Höhe der Zeit waren.

    Klaus Lindow

    So auch auf heise.de veröf­fent­licht, wenn es nicht der Zensur zum Opfer fiel.

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