Lohnbetrug beim Glitzertempel

Das neue Einkaufs­zen­trum “Mall of Berlin” am Leip­zi­ger Platz wurde im Septem­ber dieses Jahres eröff­net und ist eines der größ­ten der Stadt. Der Protz­bau, der nach rbb-Anga­ben ca. eine Milli­arde Euro gekos­tet haben soll, könnte nun in der Vorweih­nachts­zeit zum Symbol der gängig gewor­de­nen Ausbeu­tung migran­ti­scher Arbei­ter aus dem EU-Ausland werden. Ein Subun­ter­neh­men hatte Arbei­ter aus Rumä­nien für schlappe sechs Euro Stun­den­lohn in der Baustelle des Konsum­gi­gan­ten schuf­ten lassen und am Ende nicht mal diesen nied­ri­gen Lohn voll­stän­dig an die Arbei­ter bezahlt. Zwan­zig von ihnen hatten tage­lang auf der Rück­seite des Centers ausge­harrt. Sie verlan­gen die Zahlung der rest­li­chen rund 20.000 Euro. Weil das nichts brachte, sind sie nun an die Vorder­seite gezo­gen und demons­trie­ren dafür, dass ihnen der ausste­hende Lohn ausge­zahlt wird. Dabei werden sie von der anar­chis­ti­schen Gewerk­schaft Freie Arbei­ter-Union unter­stützt. Seit Montag demons­trie­ren sie täglich während der Öffnungs­zei­ten mit Tran­spar­ten gegen diesen Lohn­be­trug. Der Bauherr, Inves­to­ren und Subun­ter­neh­mer weisen die Verant­wor­tung von sich und schie­ben sie dem jeweils ande­ren zu.
Einer der Arbei­ter berich­tet: “Uns wurde nicht nur der Lohn vorent­hal­ten. Wir waren mehr­fach Will­kür und Drohun­gen (auch von Gewalt) ausge­setzt, insbe­son­dere fehlende Deutsch­kennt­nisse wurden hier ausge­nutzt. Es wurden u. a. ausbeu­te­ri­sche Geld­sum­men zwischen 100 und 150 Euro von uns verlangt, damit wir uns beim Bürger­amt poli­zei­lich anmel­den könn­ten. Uns wurden zudem schrift­li­che Arbeits­ver­träge vorent­hal­ten oder schlicht verwei­gert. Es wurden gar keine oder völlig unzu­rei­chende Unter­künfte gestellt. Während wir an der Mall of Berlin gear­bei­tet haben, muss­ten wir mehrere Nächte auf der Straße schla­fen. Dann konn­ten wir eine Zwei­zim­mer­woh­nung für 1.800 Euro im Monat mieten, in der 14 bis 16 Perso­nen geschla­fen haben, mit einer Dusche, die nur 20 Minu­ten am Tag funk­tio­niert hat. Aber ohne Löhne konn­ten wir jetzt die Miete nicht mehr zahlen und sind mitt­ler­weile wieder obdach­los.”
Vorüber­ge­hend kamen die Arbei­ter in einem Contai­ner unter, aber auch dieser wurde entfernt und sie müssen nun im Freien schla­fen.
Es ist ein Skan­dal, dass von diesem Glit­zer-Schi­cki-Vorzeige-Center derma­ßen arro­gant und menschen­ver­ach­tend mit denje­ni­gen umge­gan­gen wird, die diesen Komplex über­haupt erst errich­tet haben.

Peti­tion “Mall of Berlin: Bezahlt eure Beschäf­tig­ten!”

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Berlin

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