
Mit der Bezirksreform von 2001 gab es auch eine neue Bestimmung der offiziellen Ortsteile. Manche von ihnen waren kleine Dörfer (z.B. Rahnsdorf), andere waren einst eigene Städte (wie Spandau). In den meisten Fällen orientierten sie sich an den Jahrhunderte alten, teilweise mittelalterlichen Dörfern und Siedlungen. Andere nehmen Bezug auf die großen Neubausiedlungen an den Rändern der Stadt.
Viele der über 140 Gemeinden, aus denen das heutige Berlin entstand, haben in den Namen der Ortsteile überlebt. Anderen wurde es nicht vergönnt, und so ist auch ihre einstige Lage kaum noch jemandem bekannt. Wer weiß schon, wo Saatwinkel, Boxhagen oder Martinickenfelde lagen.
Zahlreiche Ortsteile tragen Namen ihrer Gründer oder Architekten (z.B. Borsigwalde, Siemensstadt, Gropiusstadt) oder wurden nach Adligen bekannt, besonders bei den Wilhelms und Friedrichs.
Der kleinste Berliner Ortsteil ist das Hansaviertel, das gerade mal 0,53 Quadratkilometer groß ist. Köpenick steht mit fast 35 qkm am anderen Ende der Liste. Genauso groß sind auch die Unterschiede in der Bevölkerungszahl: Die niedrigste hat Malchow mit 623 EinwohnerInnen (Stand 2024). Im Ortsteil Neukölln, also ohne seine Außenstadtteile wie Rudow oder Buckow, lebten zum selben Zeitpunkt rund 164.000 Menschen.
In dieser Serie werden alle 97 Ortsteile Berlins vorgestellt. Ihre jeweilige Geschichte, interessante Orte und Fakten, und wie sie sich heute anfühlen. Immerhin ist Berlin sehr unterschiedlich und das spiegelt sich auch in seinen Kiezen und Stadtteilen wider. Es beginnt alphabetisch mit Adlershof und endet mit Zehlendorf.
Und warum „Ortsteile“ statt „Stadtteile“? Mit der Bildung von Groß-Berlin 1920 wurde die Verwaltung neu geordnet. Um die Vielfalt der ehemaligen Gemeinden zu berücksichtigen, entschied man sich, den Begriff “Ortsteil” einzuführen. Dieser Begriff sollte die Eigenständigkeit und Identität der ehemaligen Gemeinden auch innerhalb der neuen Großstadt bewahren.