Gedanken zur DDR

Anläss­lich des 70. Jahres­tags der DDR, den sie nie erlebt hat, habe ich den Arti­kel noch­mal hervor­ge­kramt.

In Diskus­sionen zur DDR gibt es oft nur zwei Meinun­gen: Dafür oder dage­gen. Manche, die den Staat vertei­di­gen, nennen die soziale Sicher­heit an erster Stelle und dass es dort (angeb­lich) keine Faschis­ten gab und keine Kapi­ta­lis­ten, die die Arbei­ter ausplün­der­ten. Die Gegner führen die Über­wa­chung und Repres­sion an, die fehlende Frei­zü­gig­keit beim Reisen und dass die Bürger keine Rechts­si­cher­heit hatten. Beide sind in ihren Stand­punk­ten nicht bereit, auch wenigs­tens Teile der ande­ren Meinung zuzu­las­sen, was eher einem Glau­bens­streit ähnelt, als einer poli­ti­schen Argu­men­ta­tion.

Ich selber kenne die DDR von zwei Posi­tio­nen aus. Kurz nach meiner Geburt wurde die Mauer gebaut, für mich war sie also Norma­li­tät und “drüben” lag ein ganz ande­res Land. Von meinem Kinder­zim­mer­fens­ter aus sah ich, wie in diesem ande­ren Land ein Turm immer höher gebaut wurde, schließ­lich bekam er noch eine Kugel, das war sehr span­nend. Aber es war wie fern­se­hen, irgendwo anders, uner­reich­bar.

Anfang und Mitte der 80er Jahre arbei­tete ich in für eine Firma, die auch Künst­ler aus der DDR betreute. So lernte ich plötz­lich die andere Seite kennen. Manch­mal hielt ich mich wochen­lang dort auf, zwischen Rostock und Zittau lernte ich auch den Lebens­all­tag kennen. Dieser Alltag unter­schied sich zwar an vielen Punk­ten von dem im Westen, aber im Allge­mei­nen lief er nicht anders ab. Auch dort gingen die Leute zu ihrem Job, mit dem sie sich nicht iden­ti­fi­zier­ten. Auch dort schimpf­ten sie auf “die da oben”, wenn auch mit größe­rem Risiko als im Westen. Und auch dort hatten die Leute uner­reich­bare Träume.

Die äuße­ren Verhält­nisse waren anders, alles war grauer, wohl weil die Leucht­re­klame und die bunten Autos fehl­ten. Vieles in der DDR der 1980er war so, wie es in den 50ern auch in der Bundes­re­pu­blik gewe­sen sein muss. Unfer­tig, impro­vi­siert, eher funk­tio­nell als schön. Aber deshalb nicht schlech­ter, auch wenn viele im Westen (und leider auch im Osten) es so gese­hen haben.
Das, was an den Zustän­den in der DDR kriti­siert wurde, gab es natür­lich. Schon wer gegen­über eines Poli­zis­ten ein zu loses Mund­werk hatte, konnte vorge­la­den werden. “Staats­feind” zu werden, war einfach, in meinem Fall reichte es schon einen Punk nur zu kennen, um dann jahre­lang Einrei­se­ver­bot zu bekom­men.

Der Alltag war jedoch nicht soviel anders. Es stan­den nicht an jeder Stra­ßen­ecke Männer im Trend­coat und mit herun­ter­ge­zo­ge­nem Hut (wobei die meis­ten Stasis sowieso lieber Wind­ja­cken und selt­same Herren­hand­täsch­chen trugen). Die Über­wa­chung war EIN Teil der DDR-Reali­tät, aber für die meis­ten Menschen ein sehr klei­ner. Wer sich aus kontro­ver­sen Diskus­sio­nen heraus­ge­hal­ten hat, wer nicht versucht hat die DDR zu verlas­sen, der hatte akut keine Repres­sio­nen zu befürch­ten. Das war jedoch in den 1960er und 70er Jahren im Westen nicht so viel anders. Weh dem, der sich offen zum Kommu­nis­mus bekannte. Tausende von ihnen erhiel­ten Berufs­ver­bot oder wurden auf der Stra­ßen zusam­men­ge­knüp­pelt. Rudolf Augstein wanderte wegen eines einzel­nen Spie­gel-Arti­kels mona­te­lang in den Knast, die KPD wurde verbo­ten und im Rahmen der Terro­ris­ten-Hyste­rie 1977 gab es Hunderte ille­ga­ler Verhaf­tun­gen und Haus­durch­su­chun­gen. Bitte all das nicht verges­sen, wenn man einen Vergleich anstellt.

Viele eins­tige DDR-Bürger haben das Gefühl, etwas verlo­ren zu haben. Natür­lich gibt es den Staat nicht mehr, der sie ja geprägt hat und der ihnen vertraut war, unab­hän­gig davon, wie sie ihn damals erlebt haben. Aber dass heute sogar Leute mit DDR-Emble­men herum­lau­fen, die damals lieber in den Westen woll­ten, ist eine der Merk­wür­dig­kei­ten, die nur durch solche Kaprio­len der Geschichte entste­hen können. Viele von sind enttäuscht von dem, was danach kam. Der Westen war schon 1990 kein Schla­raf­fen­land und wer sich damals das West­fern­se­hen rich­tig ange­schaut hat, konnte das auch wissen. Seit­dem ist es aber schlim­mer gewor­den und viele Menschen legen die Maßstäbe falsch an. Sie verglei­chen ihre Situa­tion 1989 in der DDR mit der heuti­gen, in einer total verän­der­ten Welt.

Natür­lich gab es nach der Wende die Ausplün­de­rung von Ost-Betrie­ben durch West-Unter­neh­mer, keine Frage. Aber es gab auch die Wirt­schafts­krise, erst ab 1990 im gemein­sa­men Deutsch­land und dann einen radi­ka­len Umbruch auf der ganzen Welt. In England oder Spanien sind im Verhält­nis prozen­tual viel mehr Menschen arbeits­los gewor­den, als in Ost-Deutsch­land. Und dort gab es keinen Mauer­fall, keine Wieder­ver­ei­ni­gung. Wer heute der DDR als sozia­lem Staat hinter­her­trau­ert, igno­riert die dama­li­gen Verhält­nisse. Der Staat war abso­lut pleite, nur noch der Handel mit der Bundes­re­pu­blik hielt ihn am Leben. Er wäre schon 1983 bank­rott gewe­sen, hätte es nicht mehr­mals Kredite des Klas­sen­fein­des zur Unter­stüt­zung gege­ben. Die Schuld für den Zusam­men­bruch der eige­nen Wirt­schaft also dem “Westen” zu geben, ist dumm.

Lange Zeit habe ich mich gefragt, wieso durch­aus intel­li­gente Bürger der DDR ihren Staat so vertei­di­gen, obwohl sie für Menschen­rechte und freies Denken sind. Ich habe dann alte Menschen kennen­ge­lernt, die den Aufbau der DDR bewusst miter­lebt und sogar mitge­stal­tet haben. Sie waren teil­weise in der Nazi­zeit inhaf­tiert, einer sogar im KZ. Für sie war der Aufbau eines anti­fa­schis­ti­schen Staats natür­lich das beste, was ihnen passie­ren konnte.

Rosel aus Weimar war als junge Frau in einer Gruppe orga­ni­siert, die Aktio­nen gegen die Hitler-Jugend durch­ge­führt hat. Sie orga­ni­sierte mit ihren Freun­den Lebens­mit­tel für Zwangs­ar­bei­ter. Ihr Vater war im KZ ermor­det worden, sie selber wurde mehr­mals verhaf­tet. Mit all diesen Erfah­run­gen war sie natür­lich mit voller Kraft dabei, als ein Staat aufge­baut wurde, der so sehr anders sein sollte, als der aus ihrer Kind­heit und Jugend. Die vielen Angriffe aus dem Westen im Kalten Krieg bewirk­ten aber, dass sich die über­zeug­ten Anti­fa­schis­ten immer weiter in eine Vertei­di­gungs­hal­tung zurück­zo­gen. Wer Fragen stellte, wer eine andere Meinung hatte, war schon bald verdäch­tig, zur “ande­ren Seite” zu gehö­ren.

Und die andere Seite war die, in denen Alt-Nazis die Wirt­schaft domi­nier­ten und auch in der Poli­tik hohe Posten beklei­de­ten. Die Gefahr war ja auch real, dass es noch­mal zu einem Krieg kommen könnte und die von der ande­ren Seite gewin­nen könn­ten. Und dazu gehör­ten auch die alten Faschis­ten. Also schot­te­ten sich viele alte Antifaschist*innen ab in ihrem Staat, sie sahen in Kriti­kern Staats­feinde, die den “Impe­ria­lis­ten” in die Hände spiel­ten. Sie waren blind dafür, dass in ihrem eige­nen Land erneut eine Dikta­tur entstand, in der nur eine Partei das Sagen hatte, in dem Presse, Gewerk­schaf­ten und alle nicht­staat­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen gleich­ge­schal­tet wurden, in dem ein Geheim­dienst entstand, der viel größer war und mehr Einfluss hatte, als die Gestapo jemals hatte.

Die Paral­le­len wollte man nicht sehen, denn dann hätte man sich einge­ste­hen müssen, dass die Dikta­tur des Prole­ta­ri­ats in Wirk­lich­keit auch eine Dikta­tur gegen das Prole­ta­riat gewor­den ist. Und gegen die Demo­kra­tie, die nur noch im Staats­na­men bestand und in einer Farce, die sich Wahl nannte. Oppo­si­tion wurde nicht gedul­det, die Demo­kra­tie war nur noch eine Illu­sion. Eines Tages, unge­fähr 1992, verfolgte ich die Diskus­sion zwischen Rosel und einer gleich­alt­ri­gen Freun­din, die ihr vorwarf, blind für die vielen Miss­stände in der DDR zu sein. Rosel hielt dage­gen, dass der Westen die DDR kaputt gemacht hätte, dass man sich doch auch gegen Feinde des Staa­tes hatte wehren müssen. Nach eini­gen Minu­ten fingen beide an zu weinen, immer­hin war die DDR ihr gemein­sa­mes Lebens­werk. Nun war es kaputt, und damit alle Hoff­nun­gen, es noch­mal anders zu machen. Später sagte Rosel zu mir, dass sie ja auch all die falschen Dinge gese­hen hatte, aber die Angst, die DDR an die Bundes­re­pu­blik verlie­ren zu können, hatte sie das tole­rie­ren lassen.

Natür­lich war die Grün­dung der DDR als Gegen­stück zur Bundes­re­pu­blik ein verständ­li­cher und vernünf­ti­ger Schritt. Aus einem faschis­ti­schen Staat, der zuvor den größ­ten Krieg der Geschichte ange­zet­telt und sechs Millio­nen Menschen nur wegen ihrer Reli­gion hatte ermor­den lassen, aus diesem Staat musste einfach etwas entste­hen, das ganz anders als dieser war. Die Angst vor einer Über­nahme durch die Alt-Faschis­ten war viel­leicht nicht so irreal, wie es heute scheint. Jeden­falls die indi­vi­du­elle Angst derje­ni­gen, die das neue Land aufbau­ten. Denn die Bundes­re­pu­blik sah sich ja selber als Nach­fol­ger des NS-Staats.

Dabei gab es aber noch eine ganz andere Kraft, und die war letzt­end­lich auch für das Schei­tern der DDR verant­wort­lich. Die Sowjet­union, die Stali­nis­ten, hatten von Anfang an das Sagen in der DDR. Eine wirk­lich demo­kra­ti­sche Repu­blik hätten sie gar nicht zuge­las­sen, egal wie viele Deut­sche das woll­ten. Damit war vom ersten Tag an klar, dass es nur eine Dikta­tur werden konnte. Und das bedeu­tete, dass die Rechte der Menschen in dem Land begrenzt sind und dass sie sich auf Dauer von ihm entfrem­den. Das änderte sich auch kaum, als die Zügel in den 1970er Jahren etwas gelo­ckert wurden und auch der Lebens­stan­dard lang­sam stieg. Durch das nahe Fens­ter in den Westen wurde den DDR-Bürgern stän­dig vor Augen geführt, dass sie noch mehr Frei­hei­ten haben könn­ten, noch mehr unter­schied­li­che Käse­sor­ten, weitere Reisen. Doch die Abhän­gig­keit von der Sowjet­union machte jede posi­tive Entwick­lung unmög­lich. Die Staats­füh­rung, bestehend aus den alten Männern der Anfangs­jahre, war der SU bis zum Schluss hörig, sie verhin­derte mehr Frei­hei­ten und wirt­schaft­li­che Weiter­ent­wick­lung.

Viel­leicht hätte die DDR noch eine Chance gehabt, wenn Ende der 70er Jahre andere, offe­nere Menschen an ihrer Spitze gekom­men wären. Leute, die das Recht der Bürger auf eine eigene Meinung ernst genom­men hätten und die sich bemüht hätten, die Wirt­schaft zu refor­mie­ren. Wären die 5‑Jah­res-Pläne abge­schafft, Privat­be­triebe zuge­las­sen und der Handel mit dem west­li­chen Ausland inten­si­viert worden, wären die posi­ti­ven Seiten der DDR, die soziale Absi­che­rung ihrer Bürger, viel­leicht finan­zier­bar gewe­sen. Wahr­schein­lich aber hätte Leonid Bresch­new, der große Bruder in Moskau, eine solche Entwick­lung nicht zuge­las­sen. Inso­fern hatte das Land schon damals keine Zukunft mehr.

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10 Kommentare

  1. Zitat:“Der Alltag war jedoch nicht soviel anders”. Das kann wohl nur jemand schrei­ben, der nicht in der DDR aufwuchs, nicht erlebt, wie die tagtäg­li­che poli­ti­sche Über­wa­chung funk­tio­nierte, nicht erlebt hat, wie die Stasi den Bruder aus der Wohnung holte. In der BRD gab es kein Baut­zen, kein Hoheneck, keine Hilde Benja­min. Nazis gab es in der DDR jede Menge, wenn auch rot lackiert und nicht so promi­nent wie Hans Globke etc. .

  2. Die meis­ten Arti­kel zu diesem Thema pola­ri­sie­ren sehr, das ist hier anders. Die DDR war nicht eindeu­tig, so wie auch die Geschichte der BRD nicht so eindeu­tig zu beur­tei­len ist. Ich finde den Text sehr inter­es­sant.

  3. Ich finde auch, dieser Bericht ist nicht wirk­lich sooo, wie es war.
    Aber man sollte es so stehen lassen, das es von jeman­den geschrie­ben ist, der es eben so als “Außen­ste­hen­der” miter­lebt hat.
    Ich bin kein Befür­wor­ter, es gibt auch NICHT NUR Befür­wor­ter und Gegner, es gibt auch noch die Mitte. Das ist viel­leicht für viele Menschen nicht zu verste­hen, entspricht aber der Reali­tät.

    Übri­gens, Über­wa­chung hat auch funk­tio­niert, wenn man nichts gemacht hat! Es ist aber passiert. Und dafür gibt es auch keine Logik, noch kann man etwas dazu schrei­ben. Weil so vieles, auch heut­zu­tage, einfach nicht nach­voll­zieh­bar ist!

  4. Guter Text, weil er versucht zu diffe­ren­zie­ren und möglichst emoti­ons­los klas­si­fi­ziert und so die wich­tige Erkennt­nise heraus­ar­bei­tet.

  5. Beim (noch­ma­li­gen) Lesen kamen mir jetzt auch noch ein paar Gedan­ken und Erin­ne­run­gen.
    zum Thema “alles grau”: mir zeigte in den 80ern ein Betriebs­lei­ter mal seinen Betrieb und erwähnte stolz das neu gebaute Büro­ge­bäude (der Kenner weiss, was allein die Orga­nis­tion des Bauma­te­ri­als für ein Aufwand war). Ich stand also auf dem Betriebs­ge­lände, sah mich um zwischen all den grauen Gebäu­den und fragte, wo denn jetzt der Neubau sei. “Na hier, wir stehen davor”, war die Antwort. Der DDR-Rauh­putz hatte bereits ab Werk dieses Einheits­grau!

    Einmal hatte ich tatsäch­lich auch als Besu­cher diese auffä­lig unauf­fäl­li­gen Herren in ihren Blou­sons (und mit “Herren­hand­täschli”) in grös­se­rer Zahl gese­hen. Ich lief mit einem Päck­chen einge­schmug­gel­ter West­zeit­schrif­ten(!) durchs Nico­lai­vier­tel und wunderte mich über das Aufge­bot. Später erfuhr ich, dass Honecker gerade zur Einwei­hung im Rahmen der 750-Jahr-Feier da war.

    Thema Repres­sion: Erst kürz­lich habe ich aus erster Hand gehört, dass jemand zu einer Prüfung in der Schule nicht zuge­las­sen wurde, weil sie mit einer West-Plas­tik­tüte in die Schule gekom­men war. In Bayern musste man schon eine “Stoppt-Strauß-Plakette” tragen, um Ärger zu bekom­men (http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Christine_Roth)

    Viel­leicht war auch “Sudel-Ede” Schnitz­ler mit seinem “Schwar­zen Kanal” schuld daran, dass viele DDR-Bürger die nega­ti­ven Seiten der alten BRD nicht wahr­neh­men woll­ten ;-)

    Rich­tig dein Hinweis darauf, dass das Nach­wende-Deutsch­land sich auch geän­dert hat und nicht mehr so ist wie vor (inzwi­schen) 26 oder 27 Jahren. Egal ob es um “Turbo­ka­pi­ta­lis­mus” und Hartz 4 geht oder einfach um die sons­tige, auch tech­ni­sche Weiter­ent­wick­lung. 1989 war die BRD auch nicht mehr so wie 1962.
    Ganz zum Schluss waren die alten Männer in der DDR der SU aber nicht mehr so hörig — von Glas­nost und Pere­stroika hiel­ten sie nichts. Ich erin­nere an das “Sputnik”-Verbot! (https://de.wikipedia.org/wiki/Sputnik_%28Zeitschrift%29)
    Ein weites Feld…

  6. Hallo Aro,
    Dank für das noch­ma­lige erin­nern an den Text, alles kann ich so nicht bestä­ti­gen, was da geschrie­ben steht, aber das liegt wohl daran, daß nicht jeder Geschichte gleich erlebt. Daß das Thema pola­ri­siert und in hefti­gen Diskus­sio­nen enden kann, sieht man an den Kommen­ta­ren. Ich hatte heute mit zwei Fahr­gäs­ten ein Gespräch zum Thema sieb­zigs­ter Jahres­tag, und beide Male völlig unver­krampft und ich war froh, daß sich außer mir noch jemand daran erin­nert hat.

    • Klar, natür­lich sind auch Erin­ne­run­gen subjek­tiv, da gibt es kein objek­ti­ves Rich­tig oder Falsch. Naja, bei manchen Themen schon, aber die Einord­nung eines ganzen Staa­tes, zumal über 40 Jahre hinweg, ist kaum möglich denke ich. Auch wenn ich nur einige Monate in der DDR gelebt habe, hab ich auch damals schon so unter­schied­li­che Eindrü­cke bekom­men, dass ich sie kaum in einer einzi­gen Aussage zusam­men­fas­sen könnte. Das geht auch meinen Freun­den nicht anders, die dort aufge­wach­sen sind und eben nicht klar sagen können, es war Weiß oder Schwarz.

  7. Die DDR hatte nie eine Chance. Bei freien Wahlen hätten immer die gewon­nen, die eine Wieder­ver­ei­ni­gung anstreb­ten. Wenn es dazu — aus was für Grün­den immer — nicht gekom­men wäre, wären bei freien Reise­mög­lich­kei­ten die Leis­tungs­trä­ger immer in den Westen gegan­gen, und übrig geblie­ben wäre Der Dumme Rest.

  8. “Die Staats­füh­rung, bestehend aus den alten Männern der Anfangs­jahre, war der SU bis zum Schluss hörig, sie verhin­derte mehr Frei­hei­ten und wirt­schaft­li­che Weiter­ent­wick­lung.”
    Das stimmt nicht. Als Gorbat­schow an die Macht kam und die von Dir genann­ten Refor­men umset­zen wollte, gingen sie auf Konfron­ta­ti­ons­kurs zur UdSSR. Den Unter­gang der DDR haben sie damit nicht verhin­dert.
    Aber ihre poli­ti­schen Erben entdeck­ten dann den serbi­schen Ethnosta­li­nis­mus als neues gesell­schaft­li­ches Modell:
    https://www.akweb.de/ak_s/ak425/07.htm

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