Bye, bye und H’Arrivederci

Gestern Vormit­tag ist Harry Jeske gestor­ben. 28 Jahre lang war er der Bassist und Mana­ger der Puhdys. Und mein liebs­tes Band­mit­glied, das mich immer wieder mal in seinem Haus in Rahns­dorf beher­bergt hat. In den 1980er und 90er Jahren saßen wir manches Mal zusam­men auf dem Steg am Müggel­see oder ruder­ten hinaus. Ich der Junge aus West-Berlin, er der berühm­teste Rock­bas­sist der DDR — ein unglei­ches Paar. Ich habe nie verstan­den, was er an mir fand, für mich aber war er immer eine Berei­che­rung. Harry war der ruhige Pol der Band, immer verbind­lich, verläss­lich und ehrlich. Unsere unter­schied­li­chen Ansich­ten haben uns nicht getrennt, mich haben sie eher inspi­riert. Ich erin­nere mich noch an einen Satz von ihm: “Ich wäre auch gerne als Kreuz­ber­ger Junge aufge­wach­sen.” Das war die Neugier nach meinem Leben. Einem ande­ren Leben als seines.

Seine Herkunft kann man sich nicht aussu­chen, aber was man daraus macht. Harry war immer neugie­rig und offen, wollte stän­dig neues erfah­ren. Als in den 1990ern die Neona­zis in Ostdeutsch­land immer präsen­ter wurden, hat er sich öffent­lich mit Immi­gran­ten und Flücht­lin­gen soli­da­ri­siert. Klein­geis­tig­keit hat er gehasst. Das hat ihn mir noch sympa­thi­scher gemacht.

1997 verließ er die Puhdys. Ich war wirk­lich trau­rig, für mich war es auch das Ende der persön­li­chen Bezie­hung zur Band, auch wenn ich sie noch bis zur Auflö­sung 2016 in den Konzer­ten besuchte. Harry verließ Berlin und zog auf die Phil­ip­pi­nen, wir hatten nur noch selten Kontakt. In den vergan­ge­nen Jahren war er wieder öfter in Deutsch­land, wurde aber immer kran­ker. Gestern nun ist er in Wismar gestor­ben.

Nach seinem Weggang 1997 schrieb die Band ihm noch ein Lied:

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https://www.youtube.com/watch?v=DDNTHxLyxlE


Harry Jeske über sein Leben auf den Phil­ip­pi­nen:

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https://www.youtube.com/watch?v=__5-HVxpdVE
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2 Kommentare

  1. Heute Abend das Video vom Konzert im alten Fied­rich­stadt­pa­last schauen. Harry Jeske sehen und Gunther Wosylus an Schlag­zeug. Sich über das Erlebte freuen. Trau­rig sein.

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