Rettungsdienstler und Pflegekräfte weinen und brechen zusammen

Deutsch­land, Deine Rettungs­dienst­ler und Pfle­ge­kräfte weinen und brechen zusam­men. Und das Kras­seste ist: Ihr merkt es noch nicht mal. Ich habe das Gefühl, dass es die Medien nicht inter­es­siert, dass seit Mona­ten Pfle­ge­kräfte strei­ken oder dass Rettungs­wa­gen ausfal­len. Ich habe Kolle­gen, die seit Mona­ten 60-Stun­den-Wochen arbei­ten. Das Perso­nal ist am Limit und wir haben einfach keine Kraft mehr. Es gibt Kolle­gen mit über 1.000 Über­stun­den. Wie kann es sein, dass für die Medien der Song Layla oder der Streik bei der Luft­hansa inter­es­san­ter ist, als dass die Pfle­ge­kräfte und Rettungs­dienst­ler seit Jahren am Limit sind? Wenn andere strei­ken, kommen manche zu spät in den Urlaub oder zur Arbeit. Wenn wir strei­ken, ster­ben Menschen. Es kann doch nicht sein, dass erst ein Ehepart­ner oder ein Kind von einem hohen Poli­ti­ker ster­ben muss, weil der Rettungs­wa­gen es nicht schafft, die Hilfs­frist einzu­hal­ten, weil zu viele Rettungs­wa­gen außer Dienst gegan­gen sind. Ich möchte nicht, dass die Poli­tik und die Medien erst ab diesem Moment aktiv werden.

Ich bin seit sechs Jahren im Rettungs­dienst und ich habe noch nie so krass mitbe­kom­men, dass alle meine Kolle­gen, seien es Pfle­ge­kräfte oder Rettungs­dienst­ler, so krass am Limit sind und einer nach dem ande­ren kündigt, weil er die ganze Belas­tung nicht mehr aushal­ten kann.

Was wünsche ich mir von der Poli­tik? Erstens: Inves­tiert mehr Geld in das Gesund­heits­sys­tem. Nehmt Euch einen erfah­re­nen Rettungs­dienst­ler als Bera­ter, tut mehr für den Bereich Aufklä­rung in der Bevöl­ke­rung. Und du: Besu­che einen Erste-Hilfe-Kurs.

Es geht nicht mehr, dass Rettungs­dienst­ler weinen, keine Kraft mehr haben und am Limit sind. Und das schon seit so einer langen Zeit.
Wir stehen vor etwas Schlim­men.

Masl

Diesen Beitrag hat Masl auf seinem Insta­gram-Kanal gepos­tet.
Ich habe ihn am Grab von Micha getrof­fen, der ehren­amt­lich eben­falls als Rettungs­sa­ni­tä­ter gear­bei­tet hat und sich genauso für bessere Arbeits­be­din­gun­gen einge­setzt hat.

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