Menschlicher Abfall?

Wer mal zum Stutt­gar­ter Platz kommt, kann sie nicht über­se­hen: Unter der sehr brei­ten Brücken­un­ter­füh­rung am Bahn­hof Char­lot­ten­burg liegen sie, einer neben dem ande­ren: Mindes­tens ein Dutzend Matrat­zen, Zelte, viele Tüten — die ganze Habe der Obdach­lo­sen, die diesen Ort zum Schla­fen brau­chen. Das glei­che auf der Unter­füh­rung in die ande­ren Rich­tung. Es ist ein Bild des Elends. Und was macht der Bezirk? Er schickt regel­mä­ßig das Ordnungs­amt, um dort “Ordnung” zu schaf­fen. Mindes­tens einmal im Monat kommen sie im Morgen­grauen, Poli­zei und BSR im Schlepp­tau. Sie holen die Obdach­lo­sen aus ihren Schlaf­sä­cken und wer nicht schnell genug verschwun­den oder gerade nicht vor Ort ist, muss damit rech­nen, dass seine weni­ges Hab und Gut auf einen Haufen gewor­fen und von der Stadt­rei­ni­gung entsorgt wird.
Es ist ein Bild des Jammers, auch wenn die Betrof­fe­nen vermut­lich schon abge­här­tet sind und diese Vertrei­bungs­ak­tio­nen stoisch hinneh­men. Nach ein paar Stun­den sind sie eh wieder da, was sollen sie auch machen? Irgendwo müssen sie schließ­lich schla­fen und hier ist es wenigs­tens meis­tens trocken.
Es ist ein Elend, dass Bezirk und Stadt nicht dafür sorgen, dass alle ein Dach über den Kopf krie­gen. Oder es wenigs­tens respek­tie­ren, dass sich diese Menschen dort aufhal­ten, wo der Bürger­steig auch breit genug ist, dass sie keine Passan­ten behin­dern. Sie sind kein Abfall, also soll man sie auch nicht so behan­deln!

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3 Kommentare

  1. Auich im Bahn­hof Belle­vue benimmt sie das “Sicher­heits­per­so­nal” der Bahn furcht­bar. Es erscheint fast so, als wären sie ganz froh nach unten treten zu können/dürfen … Gib dem Macht­l­so­sen Macht, und er wird sie mißbrauchen.

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