Schule: Deutsch als Pflichtsprache

Die Herbert-Hoover-Real­schule im Wedding machte den Anfang, die Kreuz­ber­ger Borsig-Real­schule zog nach: Auf dem gesam­ten Schul­ge­lände darf nur noch deutsch gespro­chen werden, das wurde in der Haus­ord­nung fest­ge­legt. Der Beschluss wurde jedoch nicht nur von der Schul­lei­tung getrof­fen, sondern in Zusam­men­ar­beit bei den Schü­lern und deren Lehrern. Der Hinter­grund ist, dass viele auslän­di­sche Schü­ler nur mangel­haft deutsch spre­chen, obwohl sie in diesem Land leben und auch die Unter­richts­spra­che Deutsch ist. Sie sollen mit dieser Anord­nung dazu gebracht werden, sich mehr als bisher darum zu bemü­hen, die deut­sche Spra­che zu lernen.
Schul­se­na­tor Böger hat sich nach Bekannt­wer­den dieses Punkts in der Haus­ord­nung der Herbert-Hoover-Schule hinter die Schul­lei­tung gestellt und die Maßnahme begrüßt. Aber wie sollte es anders sein: Selbst­ver­ständ­lich wird von inter­es­sier­ter Seite gleich wieder die Rassis­mus­keule heraus­ge­holt. Von Antifa über PDS bis in die Grünen-Führung hinein wird die Maßnahme abge­lehnt: “Ein Sprach­ver­bot ist diskri­mi­nie­rend” sagt Evrim Baba, Mitglied im Frak­ti­ons­vor­stand der Links­par­tei.
Offen­bar wollen die “Anti­ras­sis­ten” aber nicht wahr­ha­ben, dass sich in eini­gen Berli­ner Vier­teln eine Paral­lel­ge­sell­schaft entwi­ckelt hat, in denen bestimmte Auslän­der fast keinen Kontakt mehr zum Rest der Bevöl­ke­rung haben. Sie haben oft keín Inter­esse, sich in das Land zu inte­grie­ren, in dem sie leben. Wenigs­tens bei den Kindern und Jugend­li­chen muss aber erreicht werden, dass sie Teil der Gesell­schaft werden. Wenn sie das nicht tun, werden sie als Erwach­sene z.B. arbeits­los sein und dann heißt es wieder, sie würden aufgrund ihrer Natio­na­li­tät diskri­mi­niert. Tatsa­che ist doch, dass es allein in Berlin Zehn­tau­sende gibt, die teil­weise Jahr­zehnte hier leben, ohne dass sie sich in der Öffent­lich­keit verstän­di­gen können. Dass die Schul­lei­tun­gen einer solchen Isolie­rung ihrer Schütz­linge vorbeu­gen will, sollte man eher unter­stüt­zen, als kriti­sie­ren.
Ähnlich sieht es auch Bundes­tags­vi­ze­prä­si­dent Wolf­gang Thierse (SPD), der sich eben­falls für Deutsch als Pflicht­spra­che in der Schule ausge­spro­chen hat: “Es ist sinn­voll, diese Maßnahme auszu­deh­nen um zu zeigen, dass wir unser Bemü­hen um Inte­gra­tion erns­ter nehmen.” Günter Piening, Migra­ti­ons­be­auf­trag­ter des Senats, spricht dage­gen von einem “Sprach­ver­bot”. Offen­bar will er sich das Wohl­wol­len des Türki­schen Bunds nicht verspie­len. Denn dass man sich als Immi­grant nur in die Gesell­schaft inte­grie­ren kann, wenn man auch deren Spra­che spricht, sollte ihm eigent­lich bekannt sein.

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