Lebens­da­ten: * 31.12.1825 (Memel) + 8.9.1902 (Berlin)

Infor­ma­tio­nen zur Person:
Voller Name: James Fried­rich Ludolf Hobrecht
Stadt­bau­rat, Inge­nieur, Archi­tekt

Der Berli­ner Norden sähe ohne Hobrecht heute anders aus. Vor allem die Stra­ßen­struk­tur nörd­lich der alten Stadt­mauer, im Wedding und Prenz­lauer Berg, geht auf seine Planung zurück. Sie war Teil des sog. “Gene­ral-Bebau­ungs­plans”, der jedoch noch weitere wich­tige Maßnah­men Hobrechts enthielt.

Eine der wich­tigs­ten Entschei­dun­gen in der Bauge­schichte der Stadt war die des Baus von Miets­ka­ser­nen: Im Vorder­haus die Unter­neh­mer und Ange­stell­ten, auf den Höfen die Arbei­ter und im Block­in­ne­ren die Fabrik. Der Idea­list Hobrecht wollte durch die räum­li­che Nähe von Kapi­ta­lis­ten, Beam­ten (Ange­stell­ten) und Arbei­tern im selben Haus die sozia­len Span­nun­gen vermin­dern, was viel­leicht an manchen Punk­ten auch funk­tio­niert hat — jedoch im Großen und Ganzen das Elend der Arbei­ter nicht verhin­dert hat.

Eine andere Leis­tung James Hobrechts war der Neubau der Kana­li­sa­tion. 1869 zum Chef-Inge­nieur der Berli­ner Kana­li­sa­tion ernannt, leitete er den Bau von 1873 bis 1892. Fünf Jahre nach der Fertig­stel­lung wurde Hobrecht zum Stadt­äl­tes­ten ernannt.
Die Idee dabei war, dass die Abwäs­ser auf Riesel­fel­der weit außer­halb der Stadt gelei­tet wurden, so dass dadurch Seuchen vermie­den wurden. Das funk­tio­niert sogar noch, als 1920 zahl­rei­che Orte in Berlin einge­mein­det wurden.

Weitere Arbei­ten von Hobrecht sind der Urban­ha­fen (der 1891–96 am Land­wehr­ka­nal ange­legt wurde) sowie die Ober­baum­brü­cke zwischen Kreuz­berg und Neukölln, deren Inge­nieur er war.

Nach James Hobrecht sind heute zwei Stra­ßen (Prenz­lauer Berg und Neukölln) sowie eine Brücke (Neukölln/Kreuzberg) benannt. Ein Grab hab James Hobrecht heute in Berlin nicht mehr: Es lag ursprüng­lich auf dem Fried­hof der Sophien­ge­meinde an der Berg­straße in Mitte, wurde jedoch im Zuge des Baues der DDR-Grenz­an­la­gen zerstört.

Eine Ausstel­lung verweist ausdrück­lich auf die fort­schritt­li­che Gesin­nung Hobrechts, wie sie zu dieser Zeit auch Rudolf Virchow und Ludwig Hoff­mann

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