Traurigkeit, die jeder kennt

Man weiß von vorn­her­ein, wie es verläuft.
Vor morgen früh wird man bestimmt nicht munter.
Und wenn man sich auch noch so sehr besäuft:
die Bitter­keit, die spült man nicht hinun­ter.

Die Trauer kommt und geht ganz ohne Grund.
Und ange­füllt ist man mit nichts als Leere.
Man ist nicht krank. Und ist auch nicht gesund.
Es ist, als ob die Seele unwohl wäre.

Man will allein sein. Und auch wieder nicht.
Man hebt die Hand und möchte sich verprü­geln.
Vorm Spie­gel denkt man: “Das ist dein Gesicht?“
Ach, solche Falten kann kein Schnei­der bügeln.

Viel­leicht hat man sich das Gemüt verrenkt?
Die Sterne ähneln plötz­lich Sommer­spros­sen.
Man ist nicht krank. Man fühlt sich nur gekränkt.
Und hält, was es auch sei, für ausge­schlos­sen.

Man möchte fort und findet kein Versteck.
Es wäre denn, man ließe sich begra­ben.
Wohin man blickt, entsteht ein dunk­ler Fleck.
Man möchte tot sein. Oder Gründe haben.

Man weiß, die Trauer ist sehr bald beho­ben.
Sie schwand noch jedes Mal, so oft sie kam.
Mal ist man unten, und mal ist man oben.
Die Seelen werden immer wieder zahm.

Der Eine nickt und sagt: “So ist das Leben.“
Der andre schüt­telt seinen Kopf und weint.
Wer trau­rig ist, sei’s ohne Wider­stre­ben!
Soll das ein Trost sein? So war’s nicht gemeint.

Erich Käst­ner

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