Gericht erlaubt “Trostfrau”

Seit dem Sommer 2020 erin­nert in der Moabi­ter Birken­straße ein Mahn­mal an die massen­weise sexua­li­sierte Gewalt im Zwei­ten Welt­krieg durch die japa­ni­sche Armee. 200.000 Mädchen und Frauen aus China, Taiwan, Indo­ne­sien, Korea und ande­ren asia­ti­schen Ländern sollen nach heuti­gen Erkennt­nis­sen zur Prosti­tu­tion gezwun­gen worden sein. Sie wurden zynisch “Trost­frauen” genannt.

Sofort nach der Aufstel­lung der Frie­dens­sta­tue protes­tierte der japa­ni­sche Botschaf­ter bei dama­li­gen Grünen-Bezirks­bür­ger­meis­ter Stephan Dassel, der darauf­hin auch sofort den Abriss der Statue forderte, die mitt­ler­weile den Namen “Ari” trägt. Doch das Bezirks­par­la­ment stimmte bei seiner Sitzung dage­gen — auch die Abge­ord­ne­ten von Dassels eige­ner Partei.

Mitt­ler­weile ist Stefa­nie Remlin­ger Bürger­meis­te­rin des Bezirks und vertei­digt die Forde­rung nach dem Abriss des Mahn­mals eben­falls — mit forma­len Argu­men­ten.
Doch der Korea-Verband, der die Statue aufstel­len ließ, protes­tierte, orga­ni­sierte Mahn­wa­chen und Demons­tra­tio­nen und ging vor das Verwal­tungs­ge­richt. Dieses Gericht entschied nun in einem Eilver­fah­ren, dass die Kunst­frei­heit schwe­rer wiegt als diplo­ma­ti­sche Beden­ken. Der Bezirk kann nun zwar noch vor dem Ober­ver­wal­tungs­ge­richt klagen — aber zumin­dest bis Ende Septem­ber kann Ari auf ihrem jetzi­gen Platz blei­ben.

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