“In Gedanken bei den Familien der Opfer”

Ähem, liebe Poli­ti­ker. Natür­lich müsst Ihr nach einem solchen Unglück oder Anschlag irgend­was sagen, wenn Ihr gefragt werdet. Schon eine Stunde nach­dem der LKW am Breit­scheid­platz in die Menge gefah­ren ist, lief die Flos­kel­ma­schine auf vollen Touren. “Ich bin in Gedan­ken bei den Fami­lien der Opfer”, sprach der Regie­rende Bürger­meis­ter nach zwei Stun­den in die Mikro­phone — genauso wie einige ande­ren Sena­to­ren, Minis­ter, die Kanz­le­rin bis hoch zum Bundes­prä­si­den­ten. Alle trau­ern, alle sind betrof­fen, alle lassen ihre vorpro­gram­mier­ten Sprü­che ab. Sie sind austausch­bar und hören sich doch genau danach an: Nach Poli­ti­ker­sprü­chen. Viel­leicht sind manche davon auch ehrlich gemeint, aber man glaubt es ihnen nicht wirk­lich.

Eine ange­nehme Ausnahme machte der neue Innen­se­na­tor Andreas Geisel, der auf solche Flos­keln verzich­tete und statt­des­sen auf sehr unauf­ge­regte Weise die Lage beschrieb und darauf hinwies, dass die Hinter­gründe noch nicht klar sind. Ihm sah man die Betrof­fen­heit an, sein Schlu­cken vor der Kamera war bestimmte kein Abspie­len eines Programms.

Beson­ders ekel­haft reagierte die rechts­extreme AfD, die schon früh in einem Tweet Angela Merkel die Schuld gab. Man hat den Eindruck, dass diese Partei sich einen isla­mis­ti­schen Anschlag regel­recht herbei­ge­sehnt, um ihre Hetze ins die Welt zu kotzen. Auch dies vorher­seh­bar und wenig über­ra­schend.

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Zufallstreffer

Berlin

Mauer-Mahnmal im Bundestag

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