Tschüss Manuela

Als ich Dich vor 15 Jahren als Fahr­gast im Taxi hatte, hast Du mir Dein Herz ausge­schüt­tet über den Sohn, der nicht so rich­tig wollte wie Du, der kifft und Deiner Meinung nach die “falschen Freunde” hatte. Dass ich einer von denen war, wuss­test Du damals nicht. Da ward Ihr erst ein paar Jahre in Berlin, raus aus dem klei­nen säch­si­schen Dorf.

Später haben wir uns besser kennen­ge­lernt. Da haben Deine Kinder schon ihr eige­nes Leben gelebt, Du wurdest Oma, aber warst ansons­ten viel allein. Der Alko­hol kam, als Trost viel­leicht, aber er machte es nicht wirk­lich besser. Dabei waren es nicht mal harte Sachen, sondern “nur” der Wein.

Dann die Entzie­hung, noch­mal eine und noch eine. Dein Körper wurde immer schwä­cher, Dein Gedächt­nis verließ Dich. Und heute morgen bist Du ganz gegan­gen.
Falls es einen Himmel gibt, geht es Dir dort hoffent­lich endlich besser.

Manue­las Beer­di­gung

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Die Quelle Fürstenbrunn

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