Mahnmal für homosexuelle NS-Opfer beschlossen

Nur wenige Meter tren­nen die Besu­cher des Denk­mals für die ermor­de­ten Juden Euro­pas vom Tier­gar­ten, in dem in warmen Sommer­näch­ten schwule Männer in den Büschen schnel­len Sex haben. Der Tier­gar­ten ist schon seit Jahr­zehn­ten Treff­punkt von Homo­se­xu­el­len, auch das Areal gegen­über des Denk­mals. Da passt es gut, das an dieser Stelle nun auch das Mahn­mal für homo­se­xu­elle NS-Opfer entste­hen soll. Drei Jahre nach dem Beschluss des Bundes­tags zur Errich­tung eines solchen Mahn­mals empfahl eine Jury heute die Reali­sie­rung eines Entwurfs des dänisch-norwe­gi­schen Künst­ler­duos Michael Elmgreen und Ingar Dragset, teilte die Berli­ner Senats­ver­wal­tung für Kultur mit.

In diesem Entwurf wird Bezug auf das Stelen­feld genom­men, indem er die Grund­form einer Stele, deut­lich vergrö­ßert, zu einer Art Haus werden lässt, heißt es in der Begrün­dung der Jury. “Wie durch ein Fens­ter blickt der Betrach­ter auf ein in das Innere proji­zier­tes Film­bild. Dies zeigt eine endlos wirkende Kuss­szene zwischen zwei Männern”. Die von außen eher kühl wirkende Beton­form bekommt so einen ganz inti­men Aspekt. Ohne verbale Hilfe­stel­lun­gen oder schrift­li­che Erklä­run­gen wird das Thema der Homo­se­xua­li­tät “direkt und doch subtil” vorge­stellt. Während der NS-Zeit wurden zehn­tau­sende Männer wegen homo­se­xu­el­ler Hand­lun­gen straf­recht­lich verur­teilt. Tausende wurden wegen ihrer Homo­se­xua­li­tät in Konzen­tra­ti­ons­la­gern ermor­det.
Die dama­lige Bundes­re­gie­rung hatte für den Bau 45.000 Euro zuge­sagt. Die CDU hatte gegen die Bewil­li­gung gestimmt, wird sich nun aber nicht quer­stel­len können.

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